Es war eine Woche der Entschleunigung auf dem einzigen Strom Deutschlands mit ausschließlich inländischem Einzugsgebiet. Das Weserbergland zeigte sich von seiner schönsten Seite, als eine kleine Gruppe des WSVB ihre Sack- und Pack- Tour auf der Weser startete.
Beginn der sechstägigen Tour war die Insel Tanzwerder in Hannoversch Münden, unweit des legendären Wesersteins, wo Werra und Fulda sich "küssen" und die Weser auf romantische Art entsteht. Ziel der Reise war es, die 136 km lange Strecke des Weser-Marathons nach Hameln kennenzulernen. Kleine Städte und Ortschaften im Stil der Weserrenaissance, die bewaldeten Hügel des Weserberglands, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, sie alle hinterließen Tag für Tag deutliche Eindrücke. Die Geräusche der motorisierten Gesellschaft verschwanden, die Stimmen der Vögel am Ufer drangen immer deutlicher durch das leise Rauschen der Gräser und wurden getragen von einem sanften Plätschern der eintauchenden Paddelblätter. Was hie so schwülstig klingt, nennt sich Entschleunigung.
Jede Übernachtungsstation hatte ihren eigenen Charme. Auf portablen Kochern wurden Köstlichkeiten gebrutzelt. Wo Feuerholz fehlte, fanden sich Tannenzapfen für ein kleines Feuer. Die Flammen spendeten Licht und Wärme. Tagsüber wurden ausgedehnte Mittagspausen im Schatten eines großen Baumes oder unter einer der wenigen Brücken zelebriert.
Durch den Wetterbericht vorgewarnt, beobachtete die Gruppe auf einer ihrer Etappen die aufziehende Bewölkung. Das zunehmende Grollen beendete vorübergehend die pure Entschleunigung. Es wurde kräftig am “Löffel” gezogen, um das Tagesziel zu erreichen. Blitze und Donner blieben in sicherer Entfernung, aber Wind und Regen stellten das Zeltmaterial auf die Probe.
Bei aller Entschleunigung verging die Mehrtagestour viel zu schnell, und so näherte sich die Gruppe der einzigen Staustufe der Oberweser, in Hameln - dem letzten Höhepunkt der Tour. Der Bootsrutsche! Matthias Büscher ist mit seiner ersten Tour als Fahrtenleiter ein großartiges Debüt gelungen.
Der chinesische Gelehrte T'ien Yiheng sagte einst :"Man trinkt den Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen“. Ergänzend könnte man sagen: "Paddelt die Weser und ihr braucht nicht mal Tee."
Ein paar Fotos von der Tour haben wir in unserer Bildergalerie bereitgestellt.
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